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Wenn es um menschliches Leben und Reinkarnation geht, gibt es in China ein bekanntes Buch, das 2018 unter dem Titel „Evidence for Reincarnation: 100 Cases of the Dong People Who Recall Past Lives“ erschien. Dieses Buch ist das Ergebnis der Recherchen des Autors Changzhen Li, der 2015 und 2016 die Geschichten von 100 Personen mit Erinnerungen an vergangene Leben persönlich interviewt und dokumentiert hat. Durch diese Berichte aus erster Hand bietet das Buch eine authentische und tiefgründige Perspektive auf das Phänomen der Reinkarnation und bringt Licht in die Geheimnisse der menschlichen Existenz. Die erste Geschichte handelt von Ding Shenghuo, einem bekannten traditionellen Heiler aus dem Dorf Xiyou im Kreis Longsheng in Guangxi, China. Er war bekannt für seine ausgezeichnete Fähigkeiten und seine einzigartige Methode, mit Wesen aus anderen Dimensionen in Verbindung zu treten, und wurde von Menschen aus nah und fern für Behandlungen aufgesucht. Im Alter von 22 Jahren erhielt er einen geheimnisvollen Auftrag. Er übernahm eine neue Rolle als „Yin-Bote“, ein Bote der Unterwelt, und wurde sogar zum Anführer seines Teams ernannt. Sein Team bestand aus vier Mitgliedern. Wenn sie den Auftrag erhielten, eine Seele zu fangen, kamen sie der Aufforderung sofort nach, beendeten ihre Aufgabe und kehrten in höchstens zwei Minuten zurück. Der König der Hölle erteilte seine Befehle zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ganz gleich, was er gerade tat, wenn ein Auftrag eintraf, fiel Ding Shenghuo sofort in einen schlafähnlichen Zustand. Ein Bote überbrachte ihm die Befehle des Höllenkönigs in schriftlicher Form und wies ihn an, zu einem bestimmten Ort zu gehen und eine bestimmte Seele in die Unterwelt zu geleiten. In der ostasiatischen Folklore ist die Unterwelt das Reich, in das die menschlichen Seelen nach dem Tod gehen. Nach Ding Shenghuo funktioniert die Unterwelt nach einem hochgradig strukturierten System, ähnlich wie die Welt der Lebenden, mit dem König der Hölle an der Spitze und verschiedenen Abgesandten, die Aufgaben in der unsichtbaren Welt ausführen. Yin-Boten sind Personen mit besonderen Fähigkeiten, die mit den Yin- und Yang-Welten kommunizieren und sich zwischen ihnen bewegen können. Könnte es sein, dass die Lebensspanne eines Menschen, ob kurz oder lang, irgendwie von diesen Yin-Boten beeinflusst wird? Es gibt Menschen, die, obwohl sie das Ende ihrer Lebensspanne erreicht haben, bei guter Gesundheit bleiben und keine Anzeichen von Krankheit zeigen. Wenn Ding Shenghuo und sein Team den Auftrag erhielten, eine solche Seele einzusammeln, begaben sie sich an den vorgesehenen Ort und schlugen mit einem vom Höllenkönig zur Verfügung gestellten Stahlhammer auf den Kopf der Person, um die Seele vom physischen Körper zu trennen. Normalerweise genügte ein einziger Schlag. Bei bettlägerigen Patienten setzten die vier den Hammer nicht ein. Stattdessen hoben sie die Seele direkt aus dem Körper. Das Gefühl, eine Seele zu heben, so sagten sie, sei ähnlich wie das Heben eines lebenden Menschen. Sobald die Seele herausgehoben war, hörte der Körper schnell auf zu atmen und verschied. Der Volksglaube besagt, dass der Verstorbene sieben Tage lang zu Hause bleiben sollte, um zu verhindern, dass die Boten der Unterwelt versehentlich die falsche Seele mitnehmen, damit ein solcher Fehler korrigiert werden kann – Ding Shenghuo bestätigte diesen Glauben als wahr. In einigen Fällen kam es aufgrund identischer Namen oder aus anderen Gründen zu Verwechslungen, und die falsche Seele wurde mitgenommen. Wenn dies geschah, beauftragte der Höllenkönig einen anderen Boten damit, die irrende Seele in die Welt der Lebenden zurückzubringen. Wenn jedoch der physische Körper der Person bereits in der Welt der Lebenden zerstört worden war, gab es keine Möglichkeit, sie zurückzubringen. Ein weiterer Fall, der in dem Buch erwähnt wird, ist der von Wu Yuhua, einem Bewohner des Dorfes Pingtan in Hunan, China, der vom Höllenkönig auserwählt wurde, ein Yin-Botschafter zu sein. Wu Yuhua erinnerte sich, dass er im Alter von 20 Jahren begann, seltsame Träume zu haben. Immer, wenn eine Mission anstand, hörte er ein Flüstern in seinem Ohr: „Es ist Zeit zu gehen“. Wenn es Tag war, machte ihn allein das Hören dieser Stimme extrem schläfrig. Beim dritten Ruf fiel er unweigerlich in einen tiefen Schlaf. Wenn es bereits Nacht war oder er schlief, genügte ein einziger Ruf, und seine Seele verließ mühelos seinen Körper. Er konnte sehen, wie sein eigener Körper schlief. Dann stieg seine Seele auf und schwebte mit unglaublicher Geschwindigkeit hoch über die Berge. Wenn er nach unten blickte, sah er Berge, Flüsse, Dörfer und Reisfelder verschwommen entschwinden. Wu Yuhua erinnerte sich an eine besonders ungewöhnliche Mission, die eines Nachmittags stattfand. Er war im Begriff, seinen kranken Schwiegervater zu besuchen, als er plötzlich den vertrauten Ruf hörte. Fast augenblicklich fiel er in einen tiefen Schlaf. In seinem außerkörperlichen Zustand fand er sich zusammen mit drei anderen Yin-Boten in einem Raum wieder, in dem sie den Auftrag hatten, die Seele eines älteren Mannes zu holen. Als er jedoch in der Welt der Lebenden erwachte, war er schockiert, als er die wahre Identität der Seele entdeckte, die er gerade entführt hatte. Als Wu Yuhua aufwachte, stellte er schockiert fest, dass die Person, die er mit dem Hammer erschlagen und mit Eisenketten weggeschleppt hatte, niemand anderes war als sein eigener Schwiegervater. Schnell drehte er sich noch einmal um – sein Schwiegervater saß immer noch da und redete. Doch bei näherem Hinsehen hatte sich sein Gesicht merklich verfinstert. Wu Yuhua wusste, dass sein Schwiegervater nur noch ein paar Tage zu leben hatte. Leise zog er seine Schwager zur Seite und flüsterte ihnen zu: „Vaters Hauptseele ist bereits von uns gegangen. Nach meiner Erfahrung wird er übermorgen Nacht sterben. Bleibe in diesen letzten Tagen an seiner Seite und gehe nicht weg – sei in seinen letzten Momenten bei ihm.“ Nachdem Wu Yuhua trotz seiner guten Absichten mehrfach die Geheimnisse des Todes verraten hatte, verstieß er unwissentlich gegen ein strenges Tabu, das zu den Pflichten eines Yin-Boten gehört. Infolgedessen wurde er wiederholt in die Unterwelt gebracht und einer schweren Strafe unterzogen: Er wurde in zwei Hälften zersägt. Nachdem die Bestrafung vollzogen war, durfte Wu Yuhua in die Welt der Lebenden zurückkehren und wachte auf. Während seine Seele während des Zersägens kaum Schmerzen verspürte, war sein ganzer Körper von starken Schmerzen und hohem Fieber geplagt, sobald er wieder zu sich kam. Es dauerte ein oder zwei Tage, bis er sich erholte. Die beiden Yin-Boten Ding Shenghuo und Wu Yuhua glaubten, dass die Lebensspanne eines Menschen nicht von seiner körperlichen Gesundheit abhängt, sondern bereits im Buch von Leben und Tod vorbestimmt ist. Ihrer Meinung nach konnte man sein Leben nur durch gute Taten und die Anhäufung von Tugenden verlängern, um den Höllenkönig und seine Richter davon zu überzeugen, zusätzliche Segnungen und Langlebigkeit zu gewähren. Wie im Kostbaren Jade-Kalender geschrieben steht: „Die Bösen sterben nicht immer sofort, da sie noch Tugenden aus einem früheren Leben in sich tragen. Sobald diese Tugend jedoch erschöpft ist, wird der Tod kommen. Die Gerechten mögen nicht sofort Erfolg haben, weil sie noch Unglück aus der Vergangenheit in sich tragen. Doch sobald diese Unglücke überwunden sind, wird Wohlstand folgen.“ Das bedeutet, dass einige Menschen, die Böses tun, in diesem Leben noch lange leben können, weil sie in ihren früheren Leben große Tugenden angesammelt haben. In der Zwischenzeit können einige gutherzige Menschen früh sterben, da sie die Last des vergangenen Karmas tragen. Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist nicht auf ein einziges Leben beschränkt, sondern entfaltet sich über unzählige Existenzen. Nur die unsichtbare Welt besitzt die Weisheit, mit absoluter Fairness und Präzision zu urteilen. Möge die Menschheit zu dieser Wahrheit erwachen und sich dafür entscheiden, mit Freundlichkeit, Mitgefühl und Rechtschaffenheit zu leben, um eine Zukunft voller Frieden und Tugend zu gewährleisten.
